Vor der drohenden Kartellklage gegen Amazon soll ein Treffen mit den Behörden gescheitert sein.

Noch immer schwebt eine drohende Kartellklage wie ein Damoklesschwert über Amazon: Dabei stehen wohl verschiedene Geschäftspraktiken des Konzerns im Fokus, die nicht nur den freien Handel beschränken, sondern etwa auch Marktplatz-Anbietern gewisse Dienste aufzwängen sollen. Auch das hauseigene Kundenprogramm Amazon Prime könnte mutmaßlich näher untersucht werden. 

Experten hatten die umfassende Klage der Marktwächter eigentlich bereits für August erwartet, nun soll sie wohl in den kommenden Wochen erfolgen. Als letzter Schritt vor einem entsprechenden juristischen Verfahren wird ein Treffen der beiden Parteien gesehen, das kürzlich stattfand – allerdings soll diese Zusammenkunft nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Forbes gescheitert sein.

Amazon macht wohl keine Zugeständnisse

Am 15. August haben sich die US-Bundesbehörde FTC (Federal Trade Commission) und Experten aus Amazons Rechtsabteilung demnach in einer Videokonferenz zusammengesetzt. „Nach Angaben von Personen, die über das Treffen informiert waren, war dies der Zeitpunkt, an dem Amazon den Regulierungsbehörden seine Argumente vortragen konnte, um ein mögliches Gerichtsverfahren zu vermeiden. Die FTC soll bereits seit einem Jahr an diesem Fall gearbeitet haben“, heißt es dazu.

Amazon habe jedoch im Rahmen des Treffens keine Zugeständnisse gemacht, um auf potenzielle Kritik an entsprechenden Geschäftspraktiken zu reagieren. Daher werde die Klage nun für September erwartet.

Amazon: Zerschlagung dürfte zu höheren Preisen führen

Als Folge der drohenden Klage könnte Amazon schlimmstenfalls eine Zerschlagung bevorstehen – doch davor warnt der Konzern. Sollte eine Aufspaltung tatsächlich eintreten, wird dies laut den hauseigenen Anwälten auch direkte Auswirkungen auf Kundinnen und Kunden haben, denn dann wären höhere Preise und ein langsamerer Versand die Folge. Welche Maßnahmen Amazon konkret umsetzen könne, um eine Klage abzuwenden, habe die FTC nicht mitgeteilt.

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