Amazon beordert Mitarbeiter zurück in Büros. Doch an der Umsetzung gibt es mehr als nur einen Kritikpunkt.

Amazon hat in den USA offenbar damit begonnen, seine Teams zurück in die Büros zu beordern. Im Zuge der sogenannten „Return-to-Hub“-Politik habe das Unternehmen einzelne Mitarbeiter darüber informiert, in welchem Hub sie zu arbeiten hätten. Wie Business Insider berichtet, habe Amazon diese Informationen per E-Mail und Slack-Nachrichten geteilt, die Insidern vorliegen sollen. Demnach habe laut einer Slack-Nachricht ein Manager für sein Team Hubs in Seattle, New York, Houston und Austin, Texas, bestimmt. 

Umzug oder Kündigung

Der Aufbau der Hubs – zentrale Standorte, die jedem Team zugewiesen werden – soll nach den Plänen Amazons die persönliche Arbeit fördern. In der ursprünglichen Umsetzung der Rückkehr ins Büro hatte Amazon den meisten einzelnen Mitarbeitern Büros zugewiesen, die in der Nähe ihres Wohnortes lagen. Daran gab es Kritik, weil so die Mitarbeiter zwar vom Büro aus arbeiteten, aber trotzdem noch viel Zeit in Videoanrufen verbrachten, weil die Teams über das Land verteilt waren. 

Mit dem aktuellen Schritt will Amazon die Teams also wieder zusammenbringen. Wer sich allerdings weigert, in den für ihn bestimmten Hub zu ziehen, soll entweder innerhalb von 60 Tagen in ein neues Team wechseln oder werde als „freiwilliger Austritt“ betrachtet.

Mehr zum Thema:

Auch virtuelle Arbeitsplätze betroffen

Die neue Umsetzung sei vor allem für die Mitarbeiter ein Schock, die für virtuelle Arbeitsplätze eingestellt wurden oder während der Coronapandemie an entfernte Standorte umgezogen sind. In einer Slack-Nachricht soll es nun heißen, dass Leute gebeten wurden, in einen der Hubs umzuziehen, „unabhängig von ihrem virtuellen Status oder den derzeit zugewiesenen Städten/Ländern“. Wem ein Umzug mit virtuellem Standort genehmigt worden war, sei gebeten worden, zurück in einen der Hubs in den USA zu ziehen – selbst, wenn er mittlerweile in einem anderen Land lebe.

Amazon bekräftigte, dass das Unternehmen Unterstützung beim Umzug stellen wolle. In einigen Fällen wolle der Konzern auch Ausnahmen machen. 

Mitarbeiter protestieren gegen Rückkehr ins Büro

Amazon hatte im Februar eine „Return-to-Office“-Ankündigung veröffentlicht, die für großen Frust bei den Mitarbeitern gesorgt hatte. Kurz darauf schlossen sich über 30.000 Amazon-Mitarbeiter zusammen, gründeten eine Slack-Gruppe und starteten eine Petition, um die Pflicht zur Office-Arbeit abzuwenden. Kurz vor Veröffentlichung der Ankündigung hatte Amazon noch betont, Mitarbeiter nicht ins Büro zu zwingen.