Eine neue verpflichtende Liefergebühr für Bücher in Frankreich stößt Amazon bitter auf.

Die Lieferung online bestellter Bücher darf in Frankreich künftig nicht mehr kostenlos erfolgen. Ab Oktober soll ein neues Gesetz in Kraft treten, das eine Mindest-Liefergebühr in Höhe von drei Euro vorsieht – und zwar für alle Fälle, in denen Bücher online bestellt werden, die einen Wert von 35 Euro unterschreiten. 

Hinter der neuen Pflicht steht die Bestrebung, zwischen den Akteuren des Buchmarktes die Gleichheit wieder herzustellen und lokale Buchhandlungen gegen der Druck des Online-Riesen Amazon zu stärken. Allerdings stemmt sich der US-Konzern gegen die neue Liefergebühr: Er hat sich mit einem Appell an das höchste Verwaltungsgericht Frankreichs gewandt und es angehalten, die neue Gebühr und damit einen Teil des geplanten Gesetzes zu kippen.

Amazon-Gebühr liegt derzeit bei 0,01 Euro

Es ist nicht der erste Konflikt, dem sich Amazon auf dem französischen Markt rund um Liefergebühren für Bücher entgegensieht: Bereits in der Vergangenheit wurde es dem Konzern verboten, Gratis-Lieferungen für Bücher anzubieten. Daraufhin stellte das Unternehmen seinen Kundinnen und Kunden Rechnungen in Höhe von 1 Cent. 

Mit dem neuen Gesetz „will die französische Regierung dieses Schlupfloch schließen“, schrieb das Börsenblatt mit Blick auf die rechtlichen Neuerungen.

Amazon verweist auf das Interesse der Kundschaft

Nach Einschätzung von Amazon richte sich die Klausel rund um die Bücher-Liefergebühr „gegen das allgemeine Interesse der französischen Verbraucher“, insbesondere in einer Zeit, in der sich die Bürgerinnen und Bürger um steigende Kosten sorgen, heißt es in einer Reuters-Meldung.

Die Mindestgebühr von drei Euro für Buchlieferungen seien vor allem für Menschen mit geringerem Einkommen eine Belastung. „Diese Maßnahme ist ein schwerer Schlag für das Budget der Franzosen und schränkt ihren Zugang zu Büchern in einer Zeit ein, in der die Kaufkraft der Verbraucher eine ihrer größten Sorgen ist“, wird der Geschäftsführer von Amazon Frankreich, Frederic Duval, bei Reuters zitiert.

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