Die Entlassungen stellen den größten Einschnitt in 29 Jahren Firmengeschichte dar.

Für viele Amazon-Angestellte wird es in diesen Wochen ernst. Die zweite große Entlassungswelle, welche insgesamt 9.000 Stellen betreffen soll, fing diesen Mittwoch an. Der Umstand, dass auch die profitable Cloud-Sparte des E-Commerce-Giganten betroffen ist, macht dabei deutlich, dass an allen Ecken gespart werden muss. „Es ist ein harter Tag für das gesamte Unternehmen“, kommentierte Adam Selipsky, CEO von Amazon Web Services, am Mittwoch in einem internen Memo, welches CNBC veröffentlichte.

Niemand ist sicher

Amazon gilt zwar weithin als E-Commerce-Riese, doch die wahren Geschäftstreiber sind mittlerweile die Bereiche Cloud und Advertising. Umso überraschender kam es sicherlich für viele Mitarbeitende, als im März die zweite große Entlassungswelle angekündigt wurde. Darin hieß es, dass es diesmal die Sparten AWS, Advertising, Twitch sowie HR treffen soll.

Mit diesem Einschnitt zeigt Amazon-CEO Andy Jassy, dass keine Sparte, und sei sie noch so erfolgreich, komplett sicher vor Kürzungen sei. Ein möglicher Grund ist dabei aber auch, dass das rasante Personalwachstum, welches die Coronapandemie mit sich brachte, einfach nicht gehalten werden kann. 

So schwenkten zahlreiche Unternehmen auf virtuelle Meetings und Homeoffice um, was den Bedarf an schnellen und effizienten Cloud-Lösungen beförderte. Jetzt, da viele Menschen wieder ins Büro wechseln, besteht schlicht ein geringerer Gesamtbedarf an Personal. Zudem setzen auch andere Unternehmen den Rotstift an, was zu geringeren Umsätzen bei AWS sowie auch im Werbegeschäft führte.

Mehr zum Thema:

 

Angestellte sollen (teilweise?) Abfindungen erhalten

Ein anonymer Insider verriet CNBC, dass vor allem Mitarbeitende des B2B-Kundenservice von AWS jetzt mit Entlassungen konfrontiert würden. Global beginnen die Entlassungsgespräche zunächst in den USA, Kanada sowie Costa Rica. Weitere Länder würden folgen. In weiteren Ländern können sich die Prozesse aufgrund lokaler arbeitsschutzrechtlicher Vorgaben deutlich mehr in die Länge ziehen. 

In seinem Memo an die Mitarbeitenden zeigt sich Selipsky betroffen: „Es ist ein harter Tag für unser Unternehmen. Ich bin mir der Auswirkungen auf alle betroffenen Personen und Familien sehr bewusst. Wir arbeiten hart daran, alle Betroffenen mit Respekt zu behandeln und eine Reihe von Ressourcen und Anlaufstellen zur Verfügung zu stellen, um den Übergang zu erleichtern.“

Interessanterweise enthält das Memo, welches HR-Chefin Beth Galetti innerhalb ihres Teams teilte, einen Vermerk, der andeutet, dass Abfindungen nur für US-Angestellte bereitgestellt werden. Inwieweit Angestellte aus anderen Regionen unterstützt werden, kommentiert sie nicht.

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen bei Amazon informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!