Amazon ergreift nach eigener Aussage erstmals gemeinsam mit einer Marke rechtliche Schritte gegen Fälscher im Rahmen einer Zivilklage in Europa. Die Beschuldigten hätten versucht, Kunden mit dem Verkauf gefälschter Tonerkartuschen zu täuschen.

Amazon und Druckausrüstungshersteller Brother haben gemeinsam beim Landgericht Berlin rechtliche Schritte gegen mutmaßliche Mitglieder eines Fälscherrings eingereicht. Das teilte der Marktplatzbetreiber am 23. Februar in einer Pressemitteilung mit.

Demnach hätten die 18 Beschuldigten versucht, Kunden mit dem Verkauf gefälschter Tonerkartuschen, die als Originalprodukte vermarktet wurden, zu täuschen. Es handele sich um die erste Zivilklage, die Amazon gemeinsam mit einer Marke gegen Fälscher in Europa eingereicht habe.

Amazon und Brother ergreifen gemeinsam rechtliche Schritte gegen mutmaßlichen Fälscherring

Mit der Klage werde den Beklagten vorgeworfen, sich zusammengeschlossen zu haben, um gefälschte Produkte zu verkaufen. Dabei sollen sie auch Systeme von Amazon und Brother umgangen haben. Angestoßen worden seien die Schritte durch Amazons sogenannte Counterfeit Crimes Unit (CCU), ein weltweit tätiges Team für Ermittlungen und Klagen „gegen Akteure mit schlechten Absichten, um Kund:innen, Verkaufspartner und Marken zu schützen“. Weiter heißt es, man habe auch die lokalen Polizeibehörden über den mutmaßlichen Fälscherring informiert.

Der Mitteilung zufolge sollen die Betroffenen leere Orignaltonerkartuschen des Druckerherstellers gekauft und mit unechtem Tonerpulver befüllt haben. Zusätzlich sei es zum Verkauf von gefälschten Kartuschen gekommen, die wie Originalprodukte aussehen sollten.

Zur Tarnung des Vorhabens, so Amazon, hätten die Beschuldigten auch Nachahmungen von holografischen Sicherheitslabels genutzt, die auf den Verpackungen der Kartuschen angebracht seien. Schädlich wären die Fälschungen nicht nur für Drucker, sondern auch die Umwelt.

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„Wir tolerieren keine gefälschten Produkte in unseren Stores. Dies ist die erste Klage dieser Art, die wir in Europa einreichen. Wir machen damit sehr deutlich, dass wir harte Maßnahmen ergreifen, um Akteure mit schlechten Absichten überall dort zur Rechenschaft zu ziehen, wo sie ihr Unwesen treiben“, beschreibt Kebharu Smith, Leiter der CCU bei Amazon, das Vorgehen.

Isao Noji, Geschäftsführer von Brother International Europe Ltd. erklärt, dass Brother seine Kunden immer und überall an erste Stelle stelle und sich für die Aufdeckungen online wie offline engagiere, um diese zu schützen. „Der Schutz des geistigen Eigentums ist für Brother zu einer der wichtigsten Maßnahmen geworden. Es geht nicht nur um den Schutz unserer Marken, Urheberrechte und Patente, sondern auch um den Schutz unserer Kunden und des Vertrauens, das sie in unsere Produkte und unsere Marken setzen“, so Noji.