Beim Shopping noch etwas Gutes tun – diese Möglichkeit bot sich der Amazon-Kundschaft mit dem Programm Smile. Jetzt wird es eingestellt.

Via AmazonSmile konnten Kundinnen und Kunden des Marktplatzes einen kleinen Prozentsatz der Einkaufssumme an ausgewählte Wohltätigkeitsorganisationen übermitteln lassen – ohne Extrakosten. Doch rechne sich die Initiative nicht länger. Zum 20. Februar dieses Jahres wird die Funktion abgeschaltet, teilte das Unternehmen aktuell mit.

Fast 450 Millionen Dollar seien für Charity-Projekte auf der ganzen Welt generiert worden, meldet Geekwire. Auf der deutschen Webseite heißt es, dass bislang 27 Millionen Euro bisher an gemeinnützige Organisationen ausgezahlt wurden. 2013 hatte der Konzern das Programm ins Leben gerufen, der Deutschlandstart war 2016. Unterstützt werden konnten kleinere Vereine, aber auch namhafte Organisationen wie etwa Unicef oder der WWF, hier gab es die freie Auswahl. 

Maßnahme hatte zu wenig Wirkung

„Leider hat das Programm seitdem nicht die Wirkung entfalten können, auf die wir damals gehofft hatten“, schreibt Amazon in der Benachrichtigung an die deutsche Kundschaft. Eine ähnliche Formulierung findet sich auch auf dem US-Unternehmensblog, dort führt Amazon aus: „Bei so vielen teilnahmeberechtigten Organisationen – mehr als 1 Million weltweit – waren unsere Möglichkeiten, etwas zu bewirken, oft zu dünn gesät.“

Jene Organisationen, die via AmazonSmile Zuwendungen erhalten hatten, sollen im Zuge der Abschaltung aber nicht gänzlich leer ausgehen. Um bei der Umstellung zu helfen, will der Online-Riese ihnen „eine einmalige Spende in Höhe von drei Monaten des Umsatzes, den sie im Jahr 2022 über das Programm erzielt haben“ übermitteln. Bis zum Datum der Abschaltung können sie zudem noch Spenden generieren. Als künftige Alternative bringt Amazon die Idee ein, dass Wohltätigkeitsorganisationen „weiterhin Unterstützung von Amazon-Kunden erhalten, indem sie ihre eigenen Wunschlisten erstellen“.

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Amazon will weiter Unterstützung leisten

Eigenen Angaben zufolge zähle Amazon „zu den größten Wohltätern in den USA“ – und deshalb habe man vor, auch in Zukunft in Bereiche zu investieren, in denen man „bedeutsame Veränderungen“ herbeiführen könne. Das könne etwa Unterstützung bei Bau erschwinglicher Wohnungen sein oder Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden aus strukturschwachen Gemeinden Zugang zu Informatikunterricht zu ermöglichen. Des Weiteren biete Amazon auch an, Gemeinden bei Naturstrophen mit der eigenen Logistikinfrastruktur und Technologie unter die Arme zu greifen. 

In Deutschland und Österreich will man u. a. gezielt Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine bereitstellen, etwa für tägliche Bedürfnissen, Wohnraum und Bildung. 

Ob die Einstellung des Programms mit den derzeitigen Sparmaßnahmen im Konzern in Verbindung steht, bleibt offen. Amazon hatte Anfang Januar die Streichung von 18.000 Stellen weltweit angekündigt. Jetzt habe die Entlassungswelle begonnen: Seit dem 18. Januar werden die betroffenen Angestellten nun über ihre Kündigung benachrichtigt.  

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