Millionen von Artikeln werden von Amazon versendet und diese wollen alle verpackt werden. Und dabei will auch Amazon in Zukunft auf möglichst nachhaltige Verpackungen setzen.

In einem ersten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit hat Amazon bereits größtenteils auf Umverpackungen aus Plastik verzichtet und diese durch recycelbare Pappumschläge und Papiertüten ersetzt. Das gilt zumindest für die Bestellungen, die aus einem Logistikzentrum in Deutschland versendet werden. Plastik wird außerdem nur noch in Ausnahmefällen verwendet, etwa dann, wenn die Lieferung Flüssigkeiten enthält oder die Witterungsbedingungen einen zusätzlichen Schutz einfordern. Das erzählt Zak Watt, Director für Nachhaltigkeit bei Amazon, jetzt im Interview mit neue-verpackungen.de.

Verpackungsgröße soll reduziert werden

Doch nicht nur das verwendete Material, auch die Verpackungsgröße tragen zur Umweltbilanz bei. So gab es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden darüber, dass Amazon zu große Verpackungen verwenden würde und damit unnötig Material verbraucht wird. Watts begründet diesen Umstand vor allem mit dem großen Sortiment, welches sich ständig im Wandel befindet. Da sei es eine große Herausforderung, immer eine passende Verpackung parat zu haben. Doch auch hier soll in Zukunft die Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen und Lösungen zu passenden Größen sollen gefunden werden. Wissenschaftsbasierte Systeme und maschinelles Lernen sollen dabei helfen, in Zukunft die passende Verpackungsgröße zu finden. 

Auch der Verzicht auf zusätzliche Umverpackungen und der Versand in der Originalverpackung soll einen Schritt dazu beitragen. 

Neue Technologien und erneuerbare Materialien

Zak Watts gibt sich außerdem optimistisch, was die Zukunft angeht. Durch Forschung sollen im nächsten Jahrzehnt neue Technologien und Materialien entwickelt werden. Bereits jetzt arbeitet Amazon mit einem Unternehmen zusammen, welches bio-optimierte Technologien zur Vermeidung von thermoplastischen Kunststoff auf Deponien entwickelt. So soll der gesamte Lebenszyklus von Kunststoffen kohlenstofffrei gestaltet werden können. Materialien sollen beim Recyceln schneller zersetzt und biologisch abbaubar sein. 

Bisher steht Amazon nicht bei allen für Nachhaltigkeit. 2019 gehörte der Konzern im Bereich der Seefracht zu den Top-Umweltsündern. Auch der Flug ins All von Amazon-Gründer Jeff Bezos sorgte bei vielen Leuten für Unverständnis, auch hinsichtlich des daraus entstehenden Co2-Ausstoßes.