In den Gruppen werden Geld oder kostenlose Produkte für positive Rezensionen geboten. Amazon geht nun juristische dagegen vor.

Im Kampf gegen gefälschte Rezensionen hat Amazon jetzt Zivilklage gegen die Administratoren von über 10.000 Facebook-Gruppen eingereicht. In den Gruppen wurden gezielt positive Rezensionen von Amazon-Produkten gegen Bargeld oder kostenlose Produkte getauscht. Wie Amazon in einer Pressemitteilung anmerkt, hatte ein internes Team die Gruppen auf dem sozialen Netzwerk identifiziert und gemeldet. Meta hat mittlerweile schon mehr als die Hälfte der Gruppen geschlossen – in den weiteren Fällen dauern die Untersuchungen noch an.

Gruppen werben Mitglieder mit Aussicht auf Geld und Geschenke

Ein cooles Produkt kostenlos bekommen, indem man einfach nur eine Bewertung dafür schreibt? Klingt für viele Verbraucher eigentlich ganz verlockend. Erlaubt ist das allerdings nicht und in den Gruppen, die dieses System gewerblich durchführten, wurde keineswegs um eine persönliche Produktbewertung gebeten. Stattdessen gab es vorgefertigte Bewertungen, die das Produkt natürlich in höchsten Tönen lobten. 

In einer Gruppe, welche Amazon bereits Anfang des Jahres durch Meta löschen ließ, waren mehr als 43.000 Mitglieder – ein großer Pool an bereitwilligen Rezensenten. Wie Amazon erklärt, konnte die Gruppe mit dem Namen „Amazon Product Review“ ihre Aktivität lange Zeit verschleiern, indem bei Postings Buchstaben kritischer Wörter ausgelassen wurden.

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Internes Team widmet sich dem Betrug in Social-Media Gruppen

Für den Kampf gegen den Bewertungsbetrug beschäftigt Amazon mittlerweile 12.000 Mitarbeiter weltweit. Ein spezialisiertes Team widmet sich dabei gezielt der Durchsuchung sozialer Medien wie Facebook, Instagram, TikTok und Twitter nach Aufrufen zum gefälschten Bewertungen.

Die jetzt vor dem King County Superior Court in Seattle eingereichte Klage richtet sich zunächst gegen Unbekannt. Wie es bei CNBC dazu heißt, richtet sich die Klageschrift gegen „Jane Does doing business as Facebook group creators, admins and moderators“ (zu Deutsch „Unbekannte Personen, die als Facebook Gruppen Gründer, Administratoren oder Moderatoren auftreten“). Mittels der Klage sollen die entsprechenden Personen identifiziert werden und ihre nicht-rechtmäßig generierten Einnahmen sichergestellt werden.

„Unsere Teams stoppen Millionen verdächtiger Bewertungen, bevor sie jemals von Kund:innen gesehen werden. Und diese Klage geht noch einen Schritt weiter, um Täter in den sozialen Medien zu enttarnen. Proaktives rechtliches Vorgehen ist eine von vielen unserer Maßnahmen, um Kund:innen zu schützen und Akteure mit schlechten Absichten zur Verantwortung zu ziehen“ kommentiert Dharmesh Mehta, Amazons Vice President Selling Partner Services das Vorgehen.

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