Durch die Kooperation mit Stellantis werden in Zukunft noch mehr Autofahrer mit Alexa reden.

Stellantis dürfte dem Normalverbraucher erstmal wenig sagen. Dabei gehört der niederländische Auto-Konzern zu den größten Herstellern der Welt und verkauft unter anderem Alfa Romeo, Chrysler, Dodge, Fiat, Lancia, Maserati, Opel, Peugeot, Jeep und Citroën. Dadurch dürfte auch die gigantische Dimension der Kooperation klar werden, die Amazon und der Auto-Konzern eingehen, wie der E-Commerce-Riese verkündet. Amazons Technik wird zukünftig in vielen Millionen Fahrzeugen rollen.

Amazon stattet ab 2024 Stellantis’ smartes Cockpit aus

Demnach wollen beide Riesen ihrer Branchen auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeiten. Ab 2024 wird Amazon das SmartCockpit, das in neueren Stellantis-Autos eingebaut ist, mit Hightech-Produkten und Dienstleistungen ausrüsten, dazu gehört auch Alexa. Dabei liefert Amazon über sein Tochterunternehmen AWS auch Cloud-Dienste für die Fahrzeugplattform. So soll unter anderem eine Cloud-basierte Produktentwicklungsumgebung namens Virtual Engineering Workbench geschaffen werden, die automatisierte Arbeitsabläufe zur Verwaltung von Softwareentwicklung und -tests, Hochleistungssimulationen, maschinellem Lernen, Modelltraining sowie Datenerfassung und -analyse bietet.

„Wir entwickeln Lösungen, die es Stellantis ermöglichen, vernetzte und personalisierte Erlebnisse im Fahrzeug zu beschleunigen, so dass jeder Moment in Bewegung intelligent, sicher und auf jeden Insassen zugeschnitten sein kann. Gemeinsam werden wir die Grundlage dafür schaffen, dass sich Stellantis von einem traditionellen Automobilhersteller zu einem weltweit führenden Unternehmen in der softwaregesteuerten Entwicklung und Konstruktion entwickelt“, verspricht Amazon-Chef Andy Jassy. Auch bei der Ausbildung von Software-Ingenieuren für die Automobilindustrie wollen Amazon und Stellantis kooperieren. Stellantis will dafür bis 2024 mehr als 5.000 Entwickler und Ingenieure in AWS-bezogenen Cloud-Technologien schulen.

Alexa im Auto: Routenplanung, Fahrt-Optimierung, Überwachung

Im Detail sollen die Autofahrer durch Künstliche Intelligenz gestützte Anwendungen für Unterhaltung, Sprachassistenz, Navigation, Fahrzeugwartung, E-Commerce-Marktplätze und Zahlungsdienste nutzen. Die Einsatzmöglichkeiten wären vielfach: So könnten Fahrer etwa einen Familienausflug planen, bei dem Medieninhalte, Sehenswürdigkeiten, Restaurants und andere unterhaltsame Stationen entlang der Route vorgeschlagen werden. Jeep-Fahrer könnten mittels eines digitalen Offroad-Coaches das Fahrzeug auf schwieriges Terrain einstellen. Alexa-Nutzer könnten vom Auto aus ihr Zuhause überwachen. 

Ebenfalls ein Teil der Kooperation: Amazon wird der erste kommerzielle Kunde für Stellantis’ neues E-Lieferfahrzeug Ram ProMaster Battery Electric Vehicle sein. Das Fahrzeug wird speziell für die letzte Meile, also die Endlieferung zum Kunden, gebaut und soll Amazons Logistik nachhaltiger machen.