Nach 22 Jahren bekommt Amazon einen neuen Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Was Jeff Bezos kann, kann auch Ralf Kleber – zumindest in kleinerem Rahmen: Nach über zwei Jahrzehnten an der Spitze des Deutschlandgeschäfts von Amazon tritt er seinen Chefposten an seinen Nachfolger Rocco Bräuniger zum Jahreswechsel ab. Bis Mitte 2022 bleibt Kleber im Unternehmen, um den Übergang zu begleiten, wie es in der Konzernmitteilung heißt.
„Ich bin stolz und froh, wenn ich auf meine Jahre bei Amazon zurückblicke: Es war harte Arbeit, hat immer Spaß gemacht – und wir haben mit Sicherheit Geschichte geschrieben“, erklärte Kleber in einer Mitteilung an die Amazon-Belegschaft, aus der die FAZ zitiert. Es beeindrucke demnach auch nach 20 Jahren noch, „wie das Unternehmen an Fahrt aufnimmt, skaliert, lernt und wächst. Und ich finde es nach wie vor aufregend, das Flugzeug zu bauen, während es schon in der Luft ist.“ Kleber übernahm das Deutschland-Geschäft kurz nach der Expansion nach Deutschland und baute das Netzwerk des Online-Handelskonzerns hierzulande stark aus, u. a. mit der Errichtung zahlreicher weiterer Standorte.
Kleber lobte zudem die Leidenschaft des künftigen Geschäftsführers für Amazon. Für den 47-jährigen Bräuniger war Kleber wiederum ein Mentor: „Ohne ihn würde ich heute nicht hier stehen“, sagte er zum Führungswechsel. Ein offizielles, persönliches Dankeschön gab es auch auf Twitter:
Riesen Dank an Ralf Kleber für die immer tolle Zusammenarbeit. Du hast Amazon in Deutschland 22 Jahre sehr erfolgreich geführt. Ich bin geehrt und freue mich sehr, die Rolle als Country Manager von Dir übernehmen zu dürfen. pic.twitter.com/HU7tQq39pc
— Rocco Bräuniger (@RBraeuniger) December 7, 2021
Bräuniger: Amazons Unternehmensverantwortung soll „höchste Priorität“ haben
Bräuniger ist seit 16 Jahren bei Amazon, Kunde ist er sogar seit der Jahrtausendwende. Er war u. a. im Supply-Chain-Management und in zahlreichen Logistikbereichen tätig, leitete wichtige Produktkategorien, war stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Amazon Distribution GmbH und verantwortete zuletzt das europäische Konsumgüter-Geschäft.
Erst kürzlich räumte Ralf Kleber noch mit einiger Kritik am Konzern auf und bekräftigte, dass Amazon – vom Lohn bis zur Arbeitssicherheit – der beste Arbeitgeber sein wolle und stellte Forderungen an die neue Regierung. Diesen Tenor greift auch Bräuniger auf: „Kund:innen immer wieder aufs Neue zu begeistern bleibt unsere Aufgabe“, erklärt er in der Ankündigung zur neuen Personalie. Man halte sich weiterhin an Amazons Führungsprinzipien, zu denen jüngst hinzugekommen das Ziel, weltbester Arbeitgeber zu werden, sowie das deutliche Bekenntnis zum verantwortungsvollen Handeln als Teil der Gesellschaft hinzugekommen seien.
„Wir sind uns unserer Verantwortung für Mitarbeiter:innen, Umwelt und Gesellschaft nur zu bewusst. Die Wahrnehmung dieser Verantwortung hat für mich hohe Priorität. Dazu gehört der sehr faire und gute Umgang mit allen Beschäftigten sowie unser Versprechen, bis 2040 klimaneutral zu arbeiten – zehn Jahre vor den Zielen des Pariser Klimaabkommens“, so der neue Deutschland-Chef.
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Ich habe auch eine Forderung an die Regierung!
Ab 2022 führt Amazon die Umsatzsteuer all seiner Umsätze und die der Händler direkt ab. Die Händler erhalten nur die netto Verkaufserlöse.
Für Deutsche Händler besteht die Möglichkeit, sich vom Finanzamt eine Unbedenklichkei tsbescheinigung ausstellen zu lassen, das sie von dieser Regelung nicht betroffen sind.
In der Baubranche seit Jahren üblich um Steuerbetrug vorzubeugen sollte das endlich im Onlinehandel auch eingeführt werden! Ich freue mich schon auf die Milliarden Mehreinnahmen des Staates!
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