Ein ehemaliger Angestellter von Amazon steht in den USA vor Gericht, weil er mit Retouren-Betrug rund 100.000 US-Dollar abkassiert haben soll.

 

Vu Anh Nguyen startete am 4. März 2019 bei Amazon – und musste gut ein Jahr später schon wieder aufhören: Dem ehemaligen Angestellten, der für Amazon Marktplatz-Händler betreut hat, wird Betrug und Identitätsdiebstahl vorgeworfen, wie TechCrunch berichtet.

Ausgedachte Amazon-Retouren: Rund 100.000 Dollar Schaden

Nguyen war als sogenannter Selling Support Associate in Tempe, Arizona beschäftigt, er betreute Drittverkäufer auf dem Amazon-Marktplatz. Dabei soll er insgesamt 318 Rückerstattungen fingiert, die geforderten Gelder eingesackt und sich selbst und Angestellten überwiesen haben, so die Anklage. Insgesamt soll er zwischen November 2019 und Februar 2020 einen Schaden von 96.508,13 US-Dollar verursacht haben. Dafür missbrauchte er sowohl eigene als auch Konten von Amazons Marktplatz-Händlern.

Außerdem nutzte er Namen und die Kreditkarteninformationen einer anderen Person, um sich Haushaltsgegenstände zu bestellen. Dabei war der Schaden aber mit 47,80 Dollar noch relativ überschaubar.

Das sagt Amazon zu dem Betrug

Amazon deckte die kriminellen Machenschaften auf und meldete Nguyen im Juli 2020 ans Federal Bureau of Investigation (FBI). „Bei Amazon gibt es keinen Platz für Fehlverhalten oder Betrug. Wir legen an unsere Mitarbeiter eine hohe Messlatte, verfügen über Systeme zur proaktiven Betrugsverhütung, überwachen weiterhin die Aktivitäten und werden alle Maßnahmen ergreifen, um unser Geschäft zu schützen und Betrüger zur Rechenschaft zu ziehen“, heißt es in einer Erklärung von Amazon.

In jüngster Zeit wurden mehrfach kriminelle Taten rund um Amazon aufgedeckt und vor Gericht gebracht: Eine Ex-Amazon-Managerin sitzt wegen Insiderhandels auf der Anklagebank, außerdem müssen sich Berater wegen der Bestechung von Amazon-Mitarbeitern vor einem Richter verantworten.