Eine ehemalige Amazon-Managerin wurde angeklagt, weil sie durch Insiderhandel einen Millionenbetrag eingeheimst haben soll.

 

Der Insiderhandel sei „wiederholt und systematisch“ gewesen: Eine ehemalige Angestellte von Amazon und zwei ihrer Familienmitglieder wurden von der US-Börsenaufsicht SEC (United States Securities and Exchange Commission) angeklagt, weil sie zwischen Januar 2016 und Juli 2018 gemeinsam mehr als 1,4 Millionen US-Dollar an illegalen Gewinnen gemacht hätten, wie die Behörde mitteilt.

Vertrauliche Informationen an die Familie gegeben

Die inzwischen entlassene Managerin habe demnach in der Steuerabteilung von Amazon gearbeitet, dabei Berechnungen vorbereitet und überprüft, die mit in die Geschäftsergebnisse geflossen sind. Die ihr zur Verfügung stehenden vertraulichen Informationen habe die Beschuldigte an ihren Ehemann weitergereicht, der wiederum gemeinsam mit seinem Vater damit Aktienhandel betrieben habe. Dazu habe die Familie insgesamt elf Konten von Familienmitgliedern genutzt, heißt es weiter.

Die Ex-Managerin habe die regelmäßigen Erinnerungen, dass sie vertrauliche Informationen nicht weiterreichen oder Empfehlungen für den Kauf von Amazon-Aktien aussprechen dürfe, ignoriert. „Mitarbeiter mit Zugang zu vertraulichen und potenziell markt-bewegenden Unternehmensinformationen dürfen diese nicht dazu nutzen, sich selbst, ihre Freunde oder Familie zu bereichern“, mahnt auch Erin Schneider, Director der SEC in San Francisco.

Millionen-Strafe gefordert

Die Behörde fordert nun die Rückzahlung der 1,4 Millionen US-Dollar samt Zinsen von 118.406 Dollar, sowie Geldstrafen von rund 1,1 Millionen Dollar. Zudem wurde ein separates strafrechtliches Verfahren gegen den Ehemann der Ex-Amazon-Managerin eröffnet. Bislang gibt es noch keine Stellungnahmen von den Angeklagten und Amazon zu dem Fall.