Der vergangene Sommer war geprägt von dem lang anhaltenden und teils aggressiven Streit zwischen Amazon und verschiedenen namhaften Verlagen. Als vor einigen Tagen Gerüchte kursierten, dass Amazon erneut im Clinch liegt (diesmal mit HarperCollins) spekulierten viele auf eine erneut langwierige Auseinandersetzung. Doch wie es scheint, haben sich beide Unternehmen in vergleichsweise kurzer Zeit zu einer Einigung hinreißen lassen.

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Amazon kämpft mit harten Bandagen. Das tut der Konzern immer. Im vergangenen Sommer griff er zum Beispiel zu recht unmoralisch anmutenden Maßnahmen und verbante die Produkte einigen Hersteller aus seinem Sortiment oder verlängerte die Lieferzeiten massiv, um auf diesem Weg Druck aufzubauen und seine Forderungen durchzusetzen. Nach zähen und nervenaufreibenden Monaten mit einigen unschönen Eskalationen kamen die Unternehmen dennoch meist zu einer Einigung.

HarperCollins: Amazon schafft „Anreize“, die Preise niedrig zu halten

Als kürzlich bekannt wurde, dass Amazon aktuell mit dem US-Verlag HarperCollins streitet, sah man sich sofort in der Zeit zurückversetzt. Doch anders als beim letzten Mal, war die Zwietracht von nur kurzer Natur: Wie die FAZ berichtet, gab es einen „erfreulich unkomplizierten Vertragsabschluss“, bei dem die beiden Parteien im digitalen Buchpreisstreit auf einen Nenner gekommen sind. HarperCollins verwies im Zuge der Einigung darauf, dass die Bücher aus dem eigenen Medienhaus künftig auch weiterhin sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form bei Amazon erhältlich wären.

Der Vertrag, der zustandegekommen ist, laufe über mehrere Jahre, sodass die Zukunft der HarperCollins-Produkte auf Amazon zumindest in der kommenden Zeit gesichert sei. Ein wichtiger Aspekt der Einigung sei dabei, dass der Verlag seine Preise selbstständig festlegen dürfe. Nichtsdestoweniger gäbe es jedoch gewisse „Anreize“, die Preise so gering wie möglich zu halten. Weitere Informationen und Details zur Einigung drangen jedoch nicht an die Öffentlichkeit