Amazon will noch in diesem Jahr seine erste europäische Go-Filiale in London eröffnen – ein Experte sieht das Hightech-Projekt aber eher kritisch.

Amazon Go ist für den E-Commerce-Platzhirsch sowas wie das stationäre Vorzeigeprojekt – seht her, wir können es auch im althergebrachten Handel. Jüngst konnte Amazon das Hightech-Konzept erstmals auch auf eine größere Fläche bringen, noch in diesem Jahr soll in London eine weitere Premiere folgen: Der erste Amazon Go in Europa. Doch ein britischer Handels-Experte sieht trotz des technischen Fortschritts keine rosige Zukunft für Amazons Stationärgeschäft im Vereinten Königreich, wie der Guardian berichtet.

Kritik: Amazon beherrscht das stationäres Geschäft nicht

Demnach hätte Amazon Go zwar eine brillante Technologie und Nutzererlebnis, aber Amazon sei einfach nicht gut darin, stationäre Läden zu betreiben, meint der Handelsexperte Bryan Roberts, der die Läden von Amazon Go in den Vereinigten Staaten kennt. Dort gebe es noch einige Probleme, wie zum Beispiel, dass die Waren häufig knapp oder ausverkauft seien. Auch in der Vergangenheit wurde bereits Kritik laut: Außerhalb der Stoßzeit zu Mittag sollen vor allem die Go-Filialen in Chicago fast leer gewesen sein. Als weiteres Problem sieht Roberts auch die mögliche fehlende Bereitschaft der britischen Kunden, sich für einen notwendigen Account zu registrieren. Handelsketten wie Tesco und Sainsbury's haben daher ähnliche Test-Projekte in Großbritannien gestoppt.

Die erste Filiale auf europäischem Boden soll noch in diesem Jahr im Londoner Stadtteil Notting Hill eröffnen. In den USA gibt es bereits 25 Amazon-Go-Läden in Chicago, New York, Seattle und San Francisco.