Amazon und sein Kampf mit dem Buchhandel, neue verrückte Alexa-Geräte und -Funktionen und das mögliche Scheitern der Eigenmarken oder gar des ganzen Konzerns – hier lesen sie noch mal die besten Geschichten aus dem September in unserem Monatsrückblick.

Amazon und der Kampf mit dem Buchhandel

Amazon liefert schnell – und manchmal sogar ZU schnell. Zumindest der neue Roman von Bestseller-Autorin Margaret Atwood ging versehentlich zu früh raus – Online-Kunden hatten das Werk in den USA schon vor der offiziellen Veröffentlichung. Auch in Deutschland brachte der Online-Riese die Buchbranche gegen sich auf. Die Bücher-Verschenk-Aktion zum Weltkindertag sei reines Marketing und diene nicht wirklich wie versprochen der Leseförderung, so die Kritik. Die hiesige Branche wurde überdies kaum eingebunden in die Aktion. Die Folge: Wütende Verbände, Verlage und Händler.

Unternehmen in der Kritik: Das Scheitern von Amazon (und seiner Eigenmarken)

Amazon ist mächtig – könnte aber schon in den nächsten zehn Jahren scheitern, behauptet ein Experte und nennt dafür drei Ursachen. Ebenfalls fast gescheitert bzw. nie gestartet wäre beinahe Amazon Prime, denn Jeff Bezos wollte ursprünglich mal den jetzt konkurrierenden und erfolgreichen Streaming-Anbieter Netflix kaufen. Viele von Amazons Eigenmarken sind trotz aller Macht nicht automatisch erfolgreich – die Mehrheit dürfte eher als Flop gelten, findet ein weiterer Amazon-Experte. Neben vielen Eigenmarken wirft Amazon auch immer mehr Labels auf seinen Marktplatz – das macht die einzelnen Bezeichnungen aber eher austauschbar und für den Nutzer somit eher sinnlos. Sinnvoll hingegen wäre ein verbessertes Abrechnungssystem auf Amazons B2B-Angebot „Business“ – denn dort nervt Händler vor allem die verwirrende Buchhaltung. Verwirrung stiftete auch die Anti-Amazon-Organisation „Free & Fair Markets Initiative“: Statt kleiner Bürger und Firmen stecken hinter dem Unternehmen nämlich Konkurrenten von Amazon wie Walmart. 

Neue Produkte und Services: Alexa-Ringe und Hand-Scan

Amazon ist innovativ – jetzt kommen jede Menge neue Alexa-basierte Produkte wie Ringe und Brillen. Auch in anderen Bereichen treibt Amazon die Entwicklung voran: Im stationären Handel könnten Hände bald zur Identifizierung (und dadurch zum Zahlen) dienen, Ein-Klick-Bewertungen sollen das Produkt-Feedback auf dem Marktplatz einfacher und zuverlässiger machen und in Deutschland können Kunden in München erstmals die Abholstation Amazon Counter nutzen. Ob der stationäre Handel so wieder frische Energie (bzw. Impulskäufe) erhält oder sich nicht eher selbst sein eigenes Grab schaufelt? 

Alexa: Mit Hollywood-Star, für Blinde und zum Pupsen

Amazon hat eine starke Stimme – das dürfte sowohl symbolisch als auch aktuell ganz konkret für Alexa gelten: US-Nutzer können nämlich mit einer neuen Funktion die Stimme von Hollywood-Star Samuel L. Jackson in den Sprachassistenten integrieren – auf Wunsch mit einer nicht-jugendfreien Version. Für blinde Nutzer bietet Alexa eine neue Funktion, die den Alltag erleichtern soll: Das Gerät kann mit „Show and Tell“ Produkte wie Lebensmittelpackungen erkennen. Alexa weiß zwar ein paar Dinge, für allzu komplizierte Fragen braucht es aber die Hilfe seiner Nutzer: Bei Alexa Answers kann die Community solche Fragen beantworten, Alexa übernimmt diese dann als Antwort. Ob Alexa aber wirklich immer schlauer werden soll? Denn zumindest in Deutschland sind die meistbewerteten Alexa Skills eher einfacher Natur: Dabei geht es um Pupsen und Tiergeräusche.