Bürgerrechtler kritisieren den Ausbau der Kooperation zwischen dem Amazon-Unternehmen Ring und der US-Polizei. Außerdem in unserem News-Überblick Kurz & knackig: Brennende Solardächer, Feuerwehrübung im Amazon-Logistikzentrum und das Interesse an einer Fracht-Airline.

Kritik an Amazons Kooperation mit Polizei in den USA

Seit einiger Zeit arbeitet das Amazon-Unternehmen Ring mit lokalen Polizeibehörden in den USA zusammen – mittlerweile sind es schon über 400, wie Yahoo berichtet. Ring, Hersteller von smarten Türklingeln inklusive Überwachungskamera, verteilt die Kameras an die Polizei, die diese wiederum an Bürger verkauft oder verschenkt. Im Gegenzug erhält die Polizei Zugriff auf das Filmmaterial, wenn der Kunde zustimmt. So könnte die Polizei im Idealfall durch Kameras an jedem Haus ein lückenloses Überwachungsnetz aufbauen – wie es etwa in Bloomfield, New Jersey, bereits geschehen sein soll.

Datenschützer und Bürgerrechtler wie Jay Stanley von der American Civil Liberties Union sind jedoch in Aufruhr. „Sie haben zwei mächtige Institutionen, Amazon und die Polizei, die zusammenarbeiten, um auf eine verstärkte Überwachung in den amerikanischen Gemeinden hinzuarbeiten – und das ist irgendwie gruselig und beunruhigend“. Auch Matthew Guariglia von der Electronic Frontier übt scharfe Kritik: „Das schafft einen Teufelskreis: Die Polizei fördert die Einführung von Ring, Ring macht den Menschen Angst, dass ihre Häuser in Gefahr sind, und dann verkauft Amazon mehr Kameras.“

Bei Amazon brannte Solardach von Tesla-Tochterfirma 

Walmart geht gerade gerichtlich gegen Solarcity, ein Tochterunternehmen von Tesla, vor. Mehrere Supermarkt-Dächer mit Solarpanels der Firma haben gebrannt. Walmart fordert nun eine Entschädigung. Jetzt offenbart auch Amazon eine Panne: Im vergangenen Juni soll auf einem Lagerhaus ebenfalls ein Solarpanel Feuer gefangen haben, wie das Manager Magazin berichtet. Amazon hat deshalb die Zusammenarbeit mit Solarcity gestoppt und will keine weiteren Anlagen mehr installieren. Solarcity verweist zumindest bei Amazon jedoch auf einen „Einzelfall“. Solarcity schreibt noch keine schwarzen Zahlen – finanzielle Forderungen könnten das Unternehmen in größere Schwierigkeiten bringen. 

Feuerwehrübung im Amazon-Logistikzentrum Werne

Durch Feuer in Logistikzentren wie in Graben können immense Schäden entstehen. Amazon macht daher immer wieder Übungen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Bei einem solchen Test im Logistikzentrum Graben gab es laut Westfälischem Anzeiger jedoch eine doppelte Premiere: Zum ersten Mal wurde die Übung gemeinsam mit der Werner Feuerwehr geplant und durchgeführt und erstmalig in der voll belegten Versandhalle. Während der Übung arbeiteten dort rund 600 Angestellte, die Feuerwehr war mit 36 Einsatzkräften vor Ort.

Amazon hat Interesse an Fracht-Airline Cargojet 

Amazon baut sein Logistik-Netzwerk auch in der Luft weiter aus und könnte sich dafür an der kanadischen Fracht-Airline Cargojet beteiligen, wie transportweekly schreibt. Cargojet ist in Kanada bereits sogenannter Air-Carrier-Partner von Amazon in Kanada und hat insgesamt 21 Frachtflugzeuge. Der Online-Riese plant demnach, über Optionsscheine in den nächsten sechs Jahren bis zu 9,9 Prozent Anteile zu erwerben. Dafür stellt Amazon der Airline rund 300 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Außerdem hält sich Amazon die Option offen, weitere fünf Prozent gegen eine Zahlung von rund 150 Millionen US-Dollar zu kaufen.