Auf Amazon könnte neuer rechtlicher Ärger zukommen. Dieses Mal geht es um die Verletzung von Kennzeichnungspflichten.

Bereits in der Vergangenheit ist die niedersächsische Modekette New Yorker gegen den Online-Riesen Amazon vorgegangen. Nun droht eine neuerliche juristische Auseinandersetzung zwischen beiden Unternehmen. Nach Informationen des NDR äußerte der Firmeninhaber Friedrich Knapp gegenüber der TextilWirtschaft Unmut über Zustände auf dem Online-Marktplatz.

New Yorker verweist auf ungleiche Bedingungen

Laut den Vorwürfen von Friedrich Knapp entspreche ein großer Teil der Kleidungsstücke, die über Amazon verkauft werden, nicht jenen Richtlinien, die das Textilkennzeichnungsgesetz vorsieht. „Von 20 bei Amazon gekauften Teilen habe kein einziges den gesetzlichen Anforderungen entsprochen“, schreibt der NDR und verweist auf Aussagen von Knapp. New Yorker wolle alle verfügbaren juristischen Mittel in Erwägung ziehen und nutzen, um gegen solche Verstöße von Amazon vorzugehen – etwa eine Abmahnung oder auch eine einstweilige Verfügung.

„Es ist einfach nicht einzusehen, dass bei uns quasi wöchentlich Kontrollen stattfinden, während Amazon und Co. den Markt ungehindert mit unverzollter und unversteuerter Ware fluten können“, wird Knapp weiter zitiert. Amazon selbst habe auf Nachfrage darauf verwiesen, dass man gesetzliche Regelungen selbstverständlich einhalte. Sollte es Beispiele von Abweichungen geben, so seien dies Einzelfälle, die man prüfen werde.

Im Rahmen der letzten rechtlichen Auseinandersetzung zwischen New Yorker und Amazon, musste sich der US-Konzern vor Gericht geschlagen geben: Damals, im Jahr 2018, ging es um Markenrechtsverletzung bzw. den Verkauf nicht lizenzierter Ware durch dritte Händler.