Amazon wächst und wächst und wächst. Auch die aktuellen Zahlen beeindrucken einmal mehr. Und sie zeigen außerdem: Die Bedeutung des reinen Online-Handels schwächt sich weiter ab.


Mit den harten Zahlen, die Amazon für das vierte und letzte Quartal 2018 präsentiert hat, dürfte der Konzern durchaus zufrieden sein: Der Umsatz stieg um fast 20 Prozent auf 72 Milliarden Dollar – obwohl diese Wachstumsrate mit Blick auf vergangene Quartale vergleichsweise niedrig ist, lag der Wert noch über den Prognosen der Analysten.

Wirklich beeindruckend sind die Zahlen jedoch vor allem im Bereich des Überschusses: Während der Gewinn im Vorjahresvergleich noch bei knapp 1,9 Milliarden Dollar lag, konnte er in Q4 2018 auf einen Wert von mehr als drei Milliarden Dollar gepeitscht werden und somit um satte 63 Prozent wachsen. Auch die Grafik zeigt, wie enorm diese Steigerung ist:

Statista: Gewinne von Amazon weltweit bis Q4 2018
Statista

Werbegeschäft verdoppelt sich, Amazon freut sich über Alexa-Wachstum 

Eines der wichtigsten Zugpferde im Hause Amazon ist und bleibt der Cloud-Sektor (Amazon Web Services). Im gesamten Jahr 2018 konnte hier ein Wachstum von satten 47 Prozent hingelegt werden, was sich auch vorteilhaft auf die Gewinne auswirkte, schreibt ZDNet: 7,3 Milliarden Dollar Gewinn und 25,7 Milliarden Dollar Umsatz wurden hier generiert. 

Ebenfalls hohe Wachstumsraten zeigt noch ein anderer Bereich: Ein Sprung von rund 97 Prozent – was also einer Verdopplung gleichkommt – verzeichneten die sogenannten „anderen Aktivitäten“. Hier ist vor allem das Geschäft mit der Werbung gemeint, wo der Umsatz im vierten Quartal bei 3,39 Milliarden Dollar lag.

Darüber hinaus „registrierten sich laut Amazon zudem für das Versandangebot Prime Dutzende Millionen Käufer. Das Geschäft mit gebührenpflichtigen Diensten kletterte so um weitere 25 Prozent auf vier Milliarden Dollar“, ist bei Reuters zu lesen. Bei den Kunden war vor allem der kleine Lautsprecher Echo Dot beliebt: Er gehörte in der Weihnachtszeit zu den weltweit meistverkauften Produkten. 

Trüber Ausblick lässt Aktie sinken

Dass die Zahlen trotz der teils horrenden Wachstumskurven nicht für Euphorie und Freudentänze sorgten, lag an den verhaltenen Prognosen, die Amazon für die kommenden Monate abgegeben hat. Der Umsatz soll im ersten Quartal zwischen 56 und 60 Milliarden Dollar liegen. Während Amazon 2018 in Sachen Investitionen noch vergleichsweise sparsam war, soll sich dies aber ändern, sodass die Gewinne dadurch außerdem dünner ausfallen könnten. Allein diese Aussicht reichte aus, um die Aktie des Konzerns um zeitweise vier Prozent fallen zu lassen.