Sollte der Brexit ohne ein entsprechendes Handelsabkommen über die Bühne gehen, könnte es nach nur wenigen Wochen zu „Bürgerunruhen“ kommen. Dieses düstere Szenarium hat jetzt Amazon vorhergesagt. Dennoch will der Online-Händler am Standort Großbritannien festhalten und auch weiter ausbauen.

Dass Großbritannien aus der EU austritt, kurz gesagt der Brexit, steht kurz bevor. Noch wurden die genauen Details allerdings nicht geklärt. Ob es ein entsprechendes Handelsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union auch nach dem Austritt besteht, steht noch in den Sternen. Sollte ein solches Abkommen nicht zustande kommen, könnte es innerhalb von nur zwei Wochen zu „Bürgerunruhen“ kommen. Diese düstere Prognose soll Amazon-Manager Doug Gurr laut der Times vergangene Woche bei einem Treffen mit der britischen Regierung aufgestellt haben, bei dem unter anderem auch der Brexit-Minister Dominic Raab anwesend war.

Amazon bereitet sich auf „unwahrscheinliche Szenarien“ vor

Das Großbritannien die EU ohne ein entsprechendes Handelsabkommen verlässt, wird immer wahrscheinlicher. Premierministerin Theresa May betonte in den letzten Wochen stets, „dass kein Deal besser ist als ein schlechter Deal“, schreibt Businessinsider. Amazon UK scheint sich intern schon auf das Schlimmste vorzubereiten: „Wie jedes andere Unternehmen auch betrachten wir eine Vielzahl von Szenarien, damit wir auch weiterhin unsere Kunden und kleine Unternehmen, die auf Amazon zählen, bedienen können. Auch wenn manche dieser Szenarien sehr unwahrscheinlich sind. Das gilt nicht spezifisch für ein bestimmtes Thema — es ist unsere Herangehensweise, die wir für Problemen auf der ganzen Welt anwenden“, so das Statement des Online-Händlers.

Weitere Arbeitsplätze in UK sind geplant

Trotz der ungewissen Zukunft hält Amazon nicht nur am Standort Großbritannien fest. Dieser soll sogar weiter ausgebaut werden. Zu den bereits vorhandenen 27.500 Arbeitskräften sollen noch in diesem Jahr weitere 2.500 dazukommen. „Das Vereinigte Königreich ist ein fantastischer Ort, um Geschäfte zu machen“, wird Gurr im Guardian zitiert. „Wir versuchen sicherzustellen, dass alle Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten, weiterhin effektiv arbeiten können ... Wir wissen noch nicht genau, wie die Regeln [nach dem Brexit] aussehen werden. Wir werden abwarten, was passiert und uns entsprechend anpassen.“