Audible möchte künftig mehr Produktionen in den eigenen vier Wänden aufnehmen. Aus diesem Grund investiert die Amazon-Tochter nun rund eine Million Euro und baut sich in der Berliner Firmenzentrale ein eigenes Tonstudio.

Rund 16 Millionen Deutsche lauschen regelmäßig Hörbüchern und Podcasts. Laut Marktforscher soll sich dieser Trend in Zukunft sogar noch weiter nach oben entwickeln. Auch bei Audible blickt man positiv in die Zukunft: „Wir gehen davon aus, dass das Wachstum noch lange nicht vorbei ist“, so der Geschäftsführer Nils Rauterberg gegenüber der Berliner Morgenpost. Aktuell arbeitet das Berliner Unternehmen mit neun Tonstudios zusammen, in denen rund 300 Sprecher und Schauspieler Literatur für Audible vertonen. Künftig soll ein Teil dieser Produktion in der Berliner Firmenzentrale über die Bühne gehen. Für ein eigenes Tonstudio im Erdgeschoss will das Unternehmen nun rund eine Million Euro investieren. Bereits Anfang nächsten Jahres sollen dort die ersten Hörbücher produziert werden.

Eigenproduktionen sollen weiter wachsen

Audible kommt inzwischen auf rund 1.000 deutschsprachige Produktionen pro Jahr. Dabei können die Berliner unter anderem auf Hörbuch-Lizenzen wie die bekannte Harry-Potter-Reihe zurückgreifen. Inzwischen wird der Fokus aber auch immer mehr auf exklusive Inhalte und Eigenproduktionen gelegt. „Eigene Inhalte zu entwickeln, wird für uns immer wichtiger“, betont Rautenberg. Damit und vor allem auch durch die neuen Podcasts, welche seit Kurzem über die Plattform verfügbar sind, will Audible neue Kundenschichten ansprechen und gewinnen. Und die Arbeit scheint Früchte zu tragen: Im letzten Jahr wurden an die 140 Millionen Hörstunden über die Plattform heruntergeladen. Noch vor drei Jahren konnte nur die Hälfte davon erreicht werden. Um dieses Wachstum zu erreichen, wird jedes Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag in neue Produktionen gesteckt.

Audible plant Expansion ins Ausland

Das 2009 komplett von Amazon übernommene Unternehmen ist sich der zunehmenden Konkurrenz durch Firmen wie Spotify oder auch Google durchaus bewusst, sieht darin aber auch das steigende Interesse am Markt. Neben Deutschland ist Audible auch in der Schweiz und Österreich vertreten und produziert mittlerweile auch für die Länder Frankreich und Italien eigene Inhalte. Aktuell richtet sich der Blick der Berliner nach Süden: Mit neuen Mitarbeitern will man künftig auch den spanischen Markt erobern.