Amazon ist eigentlich ein Einzel-Player, der gern unabhängig ist und sich nicht von anderen abhängig machen möchte. Im Rahmen eines neuen Projekts schmeißt der Online-Riese seine Kräfte allerdings mit zwei anderen Mega-Konzernen zusammen.

Amazon hat etwas Großes im Sinn: eine eigene Krankenversicherung. Im Zentrum dieses neuen Projekts stehen zunächst jedoch nicht die „normalen“ Endkunden, denen man diese Versicherungen verkaufen und dann Gewinne abschöpfen könnte. Wie zu hören ist, plant der Konzern eine Krankenversicherung, um den eigenen Mitarbeitern etwas Gutes zu tun und sich um deren Gesundheitsversorgung zu kümmern.

Um dieses Projekt auf die Beine zu stellen, hat sich Amazon zwei namhafte Partner gesucht: nämlich die US-amerikanische Bank JP Morgan sowie die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, die vor allem durch den Star-Investor Warren Buffett bekannt sein dürfte.

Immense Gesundheitskosten sind wie ein Parasit

Wie Reuters berichtet, kündigten die drei Großkonzerne am Dienstag an, ein eigenes Unternehmen zu gründen – mit dem Ziel, die Gesundheitskosten für ihre Mitarbeiter zu senken. Warren Buffett verglich „die ausufernden Kosten des Gesundheitswesens“ dabei mit einem „hungrigen Bandwurm“, der sich negativ auf die amerikanische Wirtschaft auswirke. „Unsere Gruppe hat zwar keine Antworten auf dieses Problem. Aber wir akzeptieren es auch nicht als unvermeidlich.”

Zwar befinden sich die Pläne für die neue Krankenversicherung noch in einer frühen Phase, doch zumindest über einen Punkt ist man sich anscheinend gewiss: Man wolle das neue Unternehmen so gestalten, dass es „frei von gewinnbringenden Anreizen und Einschränkungen“ sei. Der Fokus liege laut Reuters darauf, für die mehr als 500.000 US-Mitarbeiter der drei Konzerne eine „vereinfachte, qualitativ hochwertige und transparente Gesundheitsversorgung zu angemessenen Kosten“ anbieten zu können.

Die Ankündigung des Projekts war auf dem Börsenparkett deutlich zu spüren. Die Aktien anderer Krankenversicherungen sackten ab – genau wie die Wertpapiere einiger Drogerie- und Apothekenketten.