Das Teilen von Fotos soll werden wie das Leben – mit diesem Satz beschreibt Facebook seine neue App Slingshot, die heute offiziell gestartet wurde. Ähnlich wie bei SnapChat sind die geteilten Fotos und Videos nur eine begrenzte Zeit sichtbar. Für das soziale Netzwerk stellt der Dienst einen weiteren Versuch dar, wieder mehr junge Menschen zu gewinnen.

Steinschleuder

(Bildquelle Schleuder: Kovalchuk Oleksandr via Shutterstock)

Bereits vor etwa einer Woche wurde Slingshot versehentlich gelauncht. Nach kurzer Zeit verschwand die App aber wieder aus dem App Store, Facebook schien zu diesem Zeitpunkt in den letzten Zügen zu sein. Heute wurde Slingshot offiziell in den USA gestartet. In einem Blogeintrag kündigt das Entwicklerteam an, dass mit der neuen App etwas geschaffen werden soll, „bei dem jeder aktiver Schöpfer und niemand nur ein passiver Betrachter“ sein soll.

Slingshot funktioniert ähnlich wie der besonders für das sogenannte Sexting beliebte Dienst SnapChat: Die verschickten Bilder und Videos zerstören sich nach dem Betrachten selbst. Diese Vergänglichkeit sorge laut dem Slingshot-Team dafür, dass das Teilen „expressiver, unbearbeiteter und spontaner“ werde. Es soll ablaufen wie auch sonst im Leben: der Moment entscheidet.

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Slingshot unterscheidet sich aber in einem zentralen Punkt von SnapChat. Während bei letzterer App die Inhalte einfach verschickt und betrachtet werden können, muss der Empfänger bei Slingshot zunächst selbst ein Foto oder Video zurückschicken, bevor er die empfangene Nachricht auch wirklich sehen kann. Erst dann kann der Empfänger auch auf den „Shot“ reagieren – oder einfach wegwischen.

Man kann diesem Prinzip nun vorwerfen, dass die Nutzer damit animiert werden sollen, die App immer weiter zu verwenden. Schließlich steigt die Zahl der versendeten Dateien enorm, wenn erst geantwortet werden muss, bevor man den empfangenen Inhalt sehen kann. Slingshot scheint aber auch ein Versuch von Facebook zu sein, wieder mehr junge Nutzer zu gewinnen. Wie der Tagesspiegel anfang des Jahres berichtete, nutzen inzwischen immer mehr ältere Menschen das soziale Netzwerk. Slingshot könnte – genau wie SnapChat – vor allem die junge Generation ansprechen. Fraglich bleibt, ob sich Facebooks neue App überhaupt auf dem schon gut gesättigten Markt etablieren kann.