„Second Screen“ nennt sich das Phänomen, das die Wohnzimmer der Welt mittlerweile fest im Griff hält. Der Begriff bezieht sich auf die Nutzung eines zweiten Bildschirms, zum Beispiel Laptops, Tablet-PCs oder Smartphones, zur Ergänzung des laufenden Fernsehprogramms.

Fernseher

Im Netz werden Personen und Lebensläufe gesucht, nach der im Programm verwendeten Musik geforscht, Onlineshops nach der Kleidung der Protagonistin durchforstet oder in sozialen Netzwerken hitzige Diskussionen über die momentane Sendung geführt. Die möglichen Szenarien und erfragten Sekundärinformationen sind schier grenzenlos. Dabei ist im Wesentlichen egal, was läuft: Ob sportliches Großereignis, glamouröse Preisverleihung, unterhaltsamer Polit-Talk oder allwöchentliche TV-Serie – das zweite (mobile) Endgerät ist unterstützend bei der Hand. Und so wandelt sich die passive Nutzung des Massenmediums Fernsehen in ein nicht nur aktives, sondern interaktives Erlebnis für Groß und Klein.

Mittlerweise gibt es zahlreiche Studien verschiedener Markforschungs- und Medieneinrichtungen. Die Ergebnisse zeigen alle die gleiche Tendenz – den massiven Nutzungsanstieg eines zweiten Endgerätes während des Fernsehens. Außerdem konnte festgestellt werden, dass gerade die Beliebtheit und die einfache Handhabung der Tablet-PCs die Verwendung des Second Screen fördert.

Bei diesem Ansturm auf Sekundärinformationen zum gegenwärtigen Programm ist es nicht verwunderlich, dass der Handel allgemein und die Werbetreibenden im Besonderen ihre Chancen wittern. Indem die Zuschauer durch die Internetnutzung selbst einen engeren Bezug zur Sendung herstellen, erhoffen sich Unternehmen, diese Beziehung beeinflussen und auf ihre eigenen Produkte lenken zu können, um schließlich das Konsumverhalten des Publikums zu steuern. Einen ersten Versuch in diese Richtung unternahm beispielsweise der Großkonzern Otto in einer kooperativen Verlosungs-Aktion mit Couchfunk: Im Zeitraum des Gewinnspiels konnten User mithilfe einer Second Screen-App jene Produkte gewinnen, die in einem Werbespott von Otto zu sehen waren. Das Gewinnspiel war ein voller Erfolg.

Doch auch wenn die verschiedenen Studien und ersten Versuche im Bereich Second Screen-Marketing erfolgreich klingen und das Potenzial dieses Phänomens bereits erkannt wurde, so sind doch noch einige Hürden zu meistern. Denn die Synchronisierungsmöglichkeiten von Fernseher und Second Screen, die für eine zielgruppengerechte Vermarktung und Anzeigenschaltung notwendig wären, sind momentan noch nicht ausgereift. Es bleibt abzuwarten, mit welchen Entwicklungen der Markt überraschen wird.

Mehr Informationen über das Jungunternehmen Couchfunk erhalten Sie am Dienstag im Interview.