In den USA ist es zum ersten tödlichen Unfall mit einem autonomen Fahrzeug gekommen: Ein Wagen des Fahrdienstvermittlers Uber hat eine Fußgängerin erfasst, als sie die Straße überqueren wollte. Das Unternehmen stellte die Tests mit autonomen Fahrzeugen umgehend ein.

Selbstfahrendes Uber-Auto
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In Tempe im US-Bundesstaat Arizona ist es zum ersten Unfall eines autonomen Fahrzeugs gekommen, der ein Menschenleben gekostet hat. Wie das Handelsblatt berichtet, habe ein selbstfahrender Uber-Wagen in der Nacht von Sonntag auf Montag eine Fußgängerin erfasst, als diese die Fahrbahn betreten habe. Die Frau hatte offenbar versucht, die Straße neben einem eigentlich gekennzeichneten Fußgängerüberweg zu überqueren.

Uber reagierte umgehend und stellte alle Tests mit selbstfahrenden Fahrzeugen bis auf Weiteres ein. Das Unternehmen kooperiere mit den Ermittlern, ließ Uber verlauten. Dara Khosrowshahi, der den Fahrdienstvermittler seit Kurzem leitet, drückte auf Twitter sein Mitgefühl aus und spricht von „unglaublich traurigen Nachrichten“.

Uber trifft offenbar keine Schuld

Unterdessen habe die Polizei in Tempe bereits Videos ausgewertet, die das autonome Fahrzeug während der Fahrt aufgezeichnet hatte. Die Videos sollen demnach „sehr klar“ zeigen, dass ein Unfall selbst mit einem menschlichen Fahrer am Steuer nur sehr schwer zu verhindern gewesen wäre, wie Polizeisprecherin Sylvia Moir erklärte. Die Frau habe diesen ersten Ermittlungen zufolge die Straße so schnell betreten, dass eine Reaktion nicht mehr möglich gewesen sei. Endgültig geklärt ist die Schuldfrage aber noch nicht.

Uber hatte seine Tests mit autonomen Fahrzeugen bereits vor etwa einem Jahr schon einmal auf Eis gelegt, nachdem ein selbstfahrendes Auto einen Auffahrunfall verursacht hatte. Uber hatte aber von Anfang an mit Problemen bei den autonomen Fahrzeugen zu kämpfen: Bereits am ersten Tag der öffentlichen Tests überfuhr ein Wagen eine rote Ampel.

Hersteller pochen auf Sicherheit der Technik

Aber auch andere Hersteller von selbstfahrenden Autos haben immer wieder mit brenzligen Situationen zu tun, in denen die Fahrzeuge beinahe in Unfälle verwickelt werden. Immer wieder geben die Hersteller den menschlichen Verkehrsteilnehmern die Schuld an diesen Situationen und pochen darauf, dass die Roboter-Technik in ihren Wagen Unfälle verhindere – schließlich beruhen 90 Prozent aller Unfälle auf menschlichen Fehlern.

Im Jahr 2015 kam es zu einem tödlichen Unfall mit einem Tesla, bei dem der Fahrer dem Fahrassistenzsystem die Kontrolle überlassen hatte. Dass das System nicht in der Lage war, die Steuerung des Wagens komplett zu übernehmen, war damals bereits bekannt. Die Kollision mit einem Lkw-Anhänger konnte die im Tesla verbaute Technik nicht verhindern.