Insgesamt 672,3 Millionen Euro Strafe hat das französische Kartellamt gegen 20 Unternehmen und ein Logistikverband verhängt. Grund: illegale Preisabsprachen der Paket- und Frachtdienste. Ins Rollen gebracht hatte die Ermittlungen die Deutsche Bahn.

In Frankreich hat das Kartellamt gegen 20 Unternehmen aus der KEP-Branche sowie gegen einen Logistikverband wegen illegaler Preisabsprache ermittelt. So sollen die Unternehmen wiederholt – nach Angaben der Behörde fanden die Absprachen in den Jahren 2004 bis 2010 statt – ihre jährlichen Preiserhöhungen untereinander abgestimmt haben. Zusätzlich sollen einige Firmen auch über die Methode abgestimmt haben, die höheren Dieselkosten an die Verbraucher weiterzugeben.

Von den Ermittlungen des Kartellamtes sind auch deutsche Unternehmen betroffen. Allerdings brachte auch ein deutsches Unternehmen die Ermittlungen ins Rollen. Wie der Tagesspiegel schreibt, wurden die Untersuchung von der Deutschen Bahn AG angestoßen. Man habe für den französischen Ableger der Logistik-Sparte Schenker eine Kronzeugenregelung in Anspruch genommen. Wie es beim Kartellamt hieß, sei der Transport von Paketen und Frachtstücken unter drei Tonnen in Frankreich wenig profitabel.

Geldbußen müssen bezahlt werden

Auch Kühne+Nagel profitiert von der Kronzeugenregelung, weswegen die Tochter Alloin nur 32 Millionen Euro zahlen muss und von einem 30-Prozentigen Abschlag profitiert. Die Deutsche Post Tochter DHL ist ebenfalls betroffen und soll 81 Millionen Euro zahlen. Allerdings erklärte die Post, dass man die Entscheidung prüfen werde. Weiterhin betroffen von der Untersuchung sind unter anderem die SNCF-Tochter Geodis sowie TNT Express France, Dachser France, DPD France und FedEx Express. Insgesamt wurden Strafen in Höhe von 672,3 Millionen Euro verhängt.

Wie die Wettbewerbsbehörde erklärte, können die betroffenen Unternehmen Berufung einlegen. Allerdings muss die Strafe dennoch zunächst bezahlt werden.