Zum Kundenstamm von Docdata, einem E-Commerce-Dienstleister aus der Niederlande, zählen unter anderem die Deutsche Bahn und Zalando. Nun soll das Unternehmen an Ingram Micro verkauft werden. Die Gründe dafür nennt Docdata selbst – und veröffentlicht gleichzeitig seine aktuellen Quartalszahlen.

Businessplan

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Der niederländische E-Commerce-Dienstleister Docdata hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass das Unternehmen seinen Aktionären rät, ihre Anteile an Ingram Micro zu verkaufen. Zum Kundenstamm von Docdata, das sich insbesondere auf die logistische Abwicklung und das Retourenmanagement spezialisiert hat, zählen unter anderem Zalando und die Deutsche Bahn. Bei Ingram Micro wiederum handelt es sich um Deutschlands größten ITK-Distributor. Die Summe von 147 Millionen Euro (21 Euro pro Aktie) will Docdata als Dividende an die Aktionäre ausschütten.

Gründe für den Verkauf von Docdata

Den drastischen Schritt begründet Docdata damit, dass der E-Commerce-Fulfilment-Markt stetig gewachsen sei und gleichzeitig professionalisiert wurde, sodass mittlerweile die Größe eines Dienstleisters einen sehr entscheidenden Faktor darstelle: „Es ist unsere Erwartung, dass in den kommenden Jahren mehrere signifikante Ausschreibungen stattfinden werden, die eine Vollautomatisierung, aber auch länger als bisher übliche Vertragslaufzeiten notwendig machen.“

Docdata will dabei insbesondere von der Größe Ingram Micro profitieren: „Durch Ingram Micro werden wir in die Lage versetzt, die notwendigen Investments in unsere Mitarbeiter und unsere Systeme durchzuführen. Wir sind nicht mehr darauf limitiert, jedes Jahr nur ein bis zwei große Kunden zu implementieren und unsere bestehenden Kunden haben die Sicherheit auf ein globales Netzwerk zugreifen zu können.“ Ingram Micro wiederum will sich mit der Übernahme in Europa weiter etablieren.

Quartalszahlen von Docdata

Nach der Transaktion wird das Unternehmen aus einer Holding mit zwei Tochtergesellschaften bestehen. Dabei handelt es sich um IAI industrial systems und FEHA. Gleichzeitig gab Docdata seine aktuellen Quartalszahlen bekannt: Das E-Commerce-Unternehmen hat im dritten Quartal ein Umsatzwachstum von rund 30 Prozent erreicht. Die Margen gingen laut eigenen Angaben leicht nach unten – der operative Gewinn wurde im Vergleich zum Vorjahr gesteigert.

Wie Docdata-CEO Michael Alting von Geusau gegenüber der Internet World berichtet, sei bisher noch unklar, ob der Unternehmensname erhalten bleibt. Dafür legte er sich darauf fest, dass keine Mitarbeiter entlassen werden. Der Verkauf soll im Dezember finalisiert werden. Im kommenden Jahr will Docdata dann weitere Lagerkapazitäten für die neuen Kunden in Polen zur Verfügung stellen. Bereits im dritten Quartal 2015 hat das Unternehmen neue Lager eröffnet.