Die Deutsche Post DHL greift ihre Konkurrenz in Österreich an. Da immer mehr Kunden aus Österreich bei deutschen Online-Händlern bestellen, möchte die Deutsche Post DHL nun mehr Marktanteile in Österreich gewinnen. Das soll durch günstigere Preise als die der Österreichischen Post und mehr Erfahrung im E-Commerce gelingen.

Deutsche Post DHL investiert in Österreich.

Bildquelle: © Deutsche Post DHL

Die Deutsche Post drängt, wie angekündigt, auf den österreichischen Markt. Bis Ende 2016 möchte das Unternehmen in Österreich etwa 2.000 neue Shops eröffnen. Für deutsche Online-Händler ist der Dienst ein Vorteil, für die Österreichische Post bedeutet der Schritt mehr Druck im bereits laufenden Konkurrenzkampf.

"Wir wollen einen signifikanten Anteil"

„Wir haben gemerkt, dass sehr viele Österreicher in Deutschland bestellen. In Österreich gab es bisher nur einen dominanten Player im Paketmarkt, da war es naheliegend, die Zustellung von Deutschland aus gleich selbst zu machen“, sagte DHL-Paket-Europa-Bereichsleiter Boris Mayer.

Bereits Mitte August hatte die Deutsche Post DHL angekündigt, bis 2016 einen dreistelligen Millionenbetrag in die Infrastruktur als auch in den Aufbau von Empfängerservices wie Paketshops und Packstationen investieren zu wollen. „Wir wollen mindestens genauso gut sein wie die österreichische Post, in manchen Dingen aber besser und innovativer. Marktführer haben es mit Innovationen ja nicht immer ganz so eilig wie neue Mitbewerber, die in den Markt drängen“, sagte Mayer gegenüber dem Kurier.

Die Deutsche Post macht kein Geheimnis daraus, dass sie Marktanteile im österreichischen Markt gewinnen und den Marktführer, die Österreichische Post, damit schwächen möchte. „Wir wollen ein großer zweiter Player in Österreich werden. Der Paketmarkt von Firmen zu Konsumenten umfasst 60 bis 70 Millionen Sendungen pro Jahr, davon kommt etwa die Hälfte aus dem Ausland, das meiste aus Deutschland. Hier wollen wir einen signifikanten Anteil“, sagte Boris Mayer.

Deutsche Post DHL möchte günstiger sein

Um sich gegen die Österreichische Post durchzusetzen, möchte die Deutsche Post zum einen günstiger sein als der Konkurrent und zum anderen den Online-Kunden mehr Optionen anbieten, als es der Marktführer in Österreich bislang macht. Während die Österreichische Post zum Beispiel aktuell in Pilotprojekten die Samstags-Zustellung ausprobiert, führt die Deutsche Post diese gleich flächendeckend in Österreich an. Außerdem werde man laut Mayer auch von Anfang an die Abendzustellung zwischen 17 und 21 Uhr forcieren, Wunschzustellungen anbieten und Pakete auch kurzfristig auf Kundenwunsch umleiten.

Für die Bestellung in Deutschland möchte die Deutsche Post nach eigenen Angaben um 20 Prozent günstiger sein, als der Konkurrent in Österreich. Für Bestellungen in Österreich werde man laut Mayer drei bis fünf Prozent günstiger sein.

Es wird interessant sein, zu sehen, wie die Österreichische Post auf den im E-Commerce erfahreneren Konkurrenten reagieren wird.