Mit rund 31 Millionen Euro muss DB Schenker eine hohe Geldstrafe an die EU-Kommission zahlen. Die EU-Kartellbehörde hat das Unternehmen gemeinsam mit Express Interfracht und Kühne + Nagel wegen illegaler Zusammenarbeit in Form von u.a. unerlaubten Preisabsprachen bestraft. Die Wettbewerbskommission zeigt sich enttäuscht und fordert einen fairen und funktionierenden Wettbewerb.

Kartellverfahren gegen DB Schenker.

(Bildquelle EU-Recht: dekanaryas - fotolia.com)

Die ohnehin nicht dauerhaft erfolgreiche Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, muss einen weiteren Rückschlag wegstecken. So steht an der Spitze der Logistik-Sparte nicht nur ein personeller Wechsel an, sie muss auch eine Kartellstrafe in Millionenhöhe bezahlen.

DB Schenker muss höchste Kartellstrafe bezahlen

Es scheint ein turbulentes Jahr für DB Schenker zu werden. Zum Ende des Jahres scheidet Logistikchef Karl-Friedrich Rausch aus Altersgründen aus und der Schienengüter-Chef Alexander Hedderich muss seinen Posten räumen.

Wie die EU-Kommission mitteilte, muss die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn zudem wegen der unerlaubten Zusammenarbeit mit Konkurrenten eine EU-Kartellbuße von 31,7 Millionen Euro bezahlen. Laut der Brüsseler Kartellbehörde habe DB Schenker den Markt für bestimmte Bahntransporte mit seinen Wettbewerbern Express Interfracht, die zu den Österreichischen Bundesbahnen gehören, und Kühne + Nagel aus der Schweiz aufgeteilt.

Die EU-Kommission soll allen Beteiligten Nachlässe gewährt haben, weil sie einem Vergleich zugestimmt und so die Vorwürfe anerkannt hätten. Während Kühne + Nagel gar keine Geldstrafe bezahlen muss, weil das Unternehmen in dem Verfahren als Kronzeuge auftrat, muss Express Interfracht 17,3 Millionen Euro Kartellstrafe bezahlen.

Illegale Zusammenarbeit soll acht Jahre angedauert haben

Die unerlaubte Zusammenarbeit zwischen den genannten Unternehmen soll ganze acht Jahre angedauert haben. Die Unternehmen sollen dabei Kunden und Fracht untereinander geteilt haben, und vertrauliche Informationen sowie Preise gemeinsam koordiniert haben.

Margrethe Vestager, EU-Wettbewerbskommissarin, sagte, es sei „sehr enttäuschend, dass ein Projekt zur Verbesserung der Transporteffizienz und zur Förderung eines umweltfreundlichen Gütertransports durch ein Kartell beeinträchtigt“ worden sei. Die Güterschienenverkehrsmärkte dürften nicht von den Einzelinteressen zulasten der Kunden gelenkt werden, vielmehr brauche man einen wirksamen und effizient funktionierenden Wettbewerb.