Einige Verbraucher halten die Streiks nicht mehr aus und wollen sie nicht mehr hinnehmen. Sie rufen zu einer Petition gegen das Unternehmen und die dreiwöchigen Streiks auf. Auf der anderen Seite sind Verbraucher, die sich gegen die Petition aussprechen und hinter den Streikenden stehen.

Verbraucher mit Petition gegen Deutsche Post.

(Bildquelle Petition: konradbak - fotolia.com)

Einigen Verbrauchern scheint der Streik bei der Deutschen Post nach der dritten Woche zu weit zu gehen. Sie wollen sich nicht mehr damit abfinden, dass ihre Post nicht ankommt und Verdi und die Deutsche Post keine Einigung finden können. Deshalb haben einige von ihnen jetzt zu einer Petition aufgerufen, welche das Ende des Post-Streiks fordert.

Die Verbraucher wollen zum Teil nicht mehr warten

Dass die Deutsche Post derzeit vieles versucht, auch diskutables, um den Streik irgendwie auszugleichen, haben wir hier im Logistik Watchblog berichtet. Laut Klaus Ernst, stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion die Linke, sucht die Deutsche Post derzeit mithilfe der Arbeitsagentur sogar nach Streikbrechern.

Doch unabhängig von den Aktionen der Deutschen Post, die Verbraucher wollen zum Teil die Situation nicht mehr hinnehmen, wie auch ein Blick auf die Facebook-Seite der Deutschen Post zeigt. Dort sammeln sich Tausende von Kommentaren von Verbrauchern, die sich fragen, wo ihre Bestellungen bleiben.

Eine Online-Petition versucht derzeit mindestens 10.000 Unterschriften einzusammeln, um die Deutsche Post und Verdi dazu zu bringen, sich im Konflikt zu einigen. „Wir haben alle Verständnis für die Forderung nach mehr Gehalt und einer angemessenen Bezahlung, wir verstehen auch, dass die Gewährung dessen ökonomische Konsequenzen für das Unternehmen Deutsche Post hat und sich somit zwei Punkte konträr gegenüberstehen. Aber was wir nicht verstehen oder akzeptieren, ist das der Streik auf dem Rücken der Kunden ausgetragen wird. Uns hat niemand gefragt, wir können nicht streiken und wir sind die Leidtragenden. Diese Petition geht an Verdi und die Deutsche Post - setzen Sie sich an einen Tisch und beginnen Sie mit den Verhandlungen- Stillstand hilft niemanden!“, heißt es in der Petition.

Verbraucher mit Pro- und Contra-Argumenten

Bislang haben noch keine tausend Verbraucher die Petition unterschrieben, fraglich ist sowieso ob eine Petition im Falle der aktuellen Verhandlungen mehr als nur Symbolkraft haben kann. Interessant ist auch, dass die Seite openpetition.de zur Diskussion für oder gegen die Streiks aufruft.

Ein Pro-Argument der Verbraucher: „Ich hatte Verständnis für den Streik- aber ein Streik muss Grenzen haben, und die überschreitet Verdi! Es gibt Sendungen, auf die sind Menschen, Unternehmen und Vereine angewiesen - und wenn man meint einen Streik durchführen zu müssen, dann hat man auch als Verdi dafür Sorge zu tragen dass diese Pakete, die wichtig sind, anzukommen- alles andere ist egoistisch und einfach nur unverantwortlich! Für ein neues Streikrecht, das solchen Wahnsinn unterbindet!“

Ein Gegen-Argument der Verbraucher: „Da sieht man mal wieder, wer sich damit befasst. Geht mal in euch selbst, würdet ihr die selbe Arbeit für 3 -5 € weniger die Stunde machen, damit die Firma für den Vorstand noch mehr Milliarden scheffeln kann? Das wage ich stark zu bezweifeln. Dann das Hinhalten der Mitarbeiter mit Jahresverträgen, damit sie in ein Tochterunternehmen geschoben werden können. In was für einer Gesellschaft leben wir denn? Und sich dann aufregen, dass die Angestellten auf die Barrikaden gehen. Für die ganz Schlauen die rumheulen, dass ja so wichtige Post unterwegs sei: Bekommt euren Arsch hoch und fahrt zur Behörde, usw.“