Obwohl immer mehr Mitarbeiter streiken, will die Deutsche Post offensichtlich weiter machen. Dabei scheint sie nicht so sehr auf ihr Image zu achten, das sie bei den Kunden hinterlässt. Offenbar soll das Unternehmen Saisonarbeiter aus der Slowakei beschäftigen, welche in beengten Containern wohnen und dafür Miete bezahlen müssen.

Deutsche Post mit Imageproblemen.

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Die Deutsche Post kommt nach wie vor nicht zur Ruhe. Nach eigenen Angaben hat die Gewerkschaft Verdi die Streiks erneut ausgeweitet, eine Einigung scheint nicht in Sicht zu sein. Bundesweit ist die Anzahl der Streikenden damit auf 32.500 Mitarbeiter angestiegen. Gleichzeitig scheint die Deutsche Post weiter in neue Fettnäpfchen zu treten: Das Unternehmen soll slowakische Saisonarbeiter angeheuert, in Containern untergebracht und Werbesendungen entsorgt, statt zugestellt zu haben.

Aktionen führen zu Imageschaden und Missgunst der Mitarbeiter

Die Lage ist angespannt, deshalb gibt es sowohl auf Seiten der Streikenden als auch auf Seiten der Deutschen Post immer wieder Vorwürfe. Oft ist es schwer, die Aussagen der Berichte auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu prüfen. Doch wie bereits berichtet droht der Deutschen Post durch die wochenlangen Streiks ein langfristiger Imageverlust bei ihren Kunden.

Doch man muss zugeben, dass die Deutsche Post den Eindruck erweckt, vieles zu unternehmen, um trotz der Streiks ihre Aufträge abzuarbeiten. Mitarbeiter von anderen Unternehmen sollen ausgeholfen haben, Post-Mitarbeiter sollen am Sonntag trotz Streik „freiwillig“ gearbeitet haben und jetzt wird berichtet, dass Saisonarbeiter aus der Slowakei angeheuert wurden und in Containern leben müssen. Zusätzlich sollen die Saisonarbeiter auch noch Miete für die Container bezahlt haben.

Es ist wohl schwer zu sagen, wie man sich als Unternehmen wie die Deutsche Post, die so sehr in der Öffentlichkeit steht und kritisch beäugt wird, zu verhalten hat. Doch wenn es bei den Streiks um die Gehälter der Mitarbeiter geht und diese damit unzufrieden sind, dann hat es schon etwas symbolisches, wenn man Saisonarbeiter aus einem Nachbarland holt, diese für noch weniger Lohn arbeiten lässt und in Containern unterbringt. Auf jeden Fall zeugt es nicht von Einsicht und Fähigkeit zur Selbstkritik.

Saisonarbeiter sollen 300 Euro Miete für Container bezahlen

Wie Sueddeutsche.de berichtet, sollen die Saisonarbeiter aus der Slowakei zu viert in engen Containern wohnen und jeweils 300 Euro Miete im Monat dafür bezahlen. Und das während die eigentlichen Mitarbeiter der Deutschen Post für einen aus ihrer Sicht gerechteren Lohn streiken.

Das sind die Fälle von Fettnäpfchen, welche man als Unternehmen in solch einer Situation vermeiden sollte, denn sie führen garantiert zu einem Imageschaden. Die Vorwürfe, dass Mitarbeiter der Deutschen Post während der Streiks liegengebliebene Werbesendungen entsorgt haben sollen, wirken im Vergleich dazu lapidar. Auch wenn die Deutsche Post selbst diese Vorwürfe abstreitet.