Der Outdoor-Ausstatter Globetrotter plant weitreichende Veränderungen in der Logistik: Ein Umzug steht an. Und dieser Schritt stößt bei den eigenen Logistikmitarbeitern auf alles andere als Zuspruch.

Es sind rund 120 Kilometer Fahrtstrecke, die Hamburg und Ludwigslust voneinander trennen. Und genau diese 120 Kilometer sorgen beim Sport- und Outdoor-Ausstatter Globetrotter für einigen Ärger. Denn das Mutterunternehmen von Globetrotter, Fenix, will die gesamte Versandlogistik Ende 2018 eben aus der Hansestadt Hamburg ins mecklenburg-vorpommersche Ludwigslust verlegen. Dies hatte u. a. das Ludwigsluster Tageblatt bereits im Sommer verkündet.

Der Umzug stellt die insgesamt 150 Hamburger Logistikmitarbeiter vor ein enormes Problem, denn eine tägliche Pendelstrecke von über 240 Kilometer dürfte für viele nicht drin sein. Wer seine Anstellung behalten möchte, dürfte um einen Umzug dementsprechend nicht herum kommen. Aus diesem Grund regt sich nun Protest: Wie die Hamburger Morgenpost schreibt, protestieren einige Mitarbeiter aus dem Bereich Logistik nun und fordern eine entsprechende Abfindung.

Ludwigslust ist für Globetrotter attraktiver

Am vergangenen Samstag versammelten sich demnach rund 30 Angestellte vor der Globetrotter-Filiale im Hamburger Stadtteil Barmbek. Im Rahmen des Protests geht es um mögliche Abfindungen für jene, die nicht bereit sind, Globetrotter nach Ludwigslust zu folgen. „Wer nicht mitgeht, der bekommt auch keine Abfindung“, wird Heike Lattekamp von der Gewerkschaft Verdi zitiert. Doch genau dafür wollen die Betroffenen kämpfen. Aktuell verhandle der Betriebsrat über einen Sozialplan.

Trotz des Protests scheint der Schritt aus Sicht von Globetrotter unumgänglich, um die eigene Digitalisierung voranzutreiben. „Dieses Zentrallager wird dreimal so groß wie das bisherige“, führt Globetrotter-Geschäftsführer Andreas Bartmann aus. „Im Raum Hamburg haben wir keine bezahlbaren Flächen gefunden.“ Darüber hinaus fördern das Land und die EU die Ambitionen in Ludwigslust mit knapp drei Millionen Euro.

Wie es weiter heißt, sicherte Bartmann den betroffenen Angestellten Umzugsbeihilfen und Fahrtgeld zu. Darüber hinaus spreche man „mit älteren Mitarbeitern“ auch über Abfindungen.

Globetrotter investiert Millionen

Alles in allem wird das neue Logistiklager des Mutterunternehmens Fenix Outdoor Logistics GmbH insgesamt 10.000 Quadratmeter fassen, auch Büroflächen beinhalten und laut Neuhandeln mit einer teilautomatisierten Sortier- und Verpackungsanlage aufwarten. Die Kosten sollen bei rund 20 Millionen Euro liegen.