Der Amazon Echo erreicht beim Smart-Speaker-Vergleich der Stiftung Warentest den zweiten Platz. „Gut“ schneidet der Lautsprecher allerdings nicht ab – genau wie alle Konkurrenten. Woran liegt's?

Intelligente Lautsprecher sind beliebt, in immer mehr Haushalten unterhalten sich die Menschen mit Alexa, dem Google Assistant und anderen KI-Assistenten. Die Stiftung Warentest hat sich zwölf der beliebtesten Smart Speaker – vier davon mit Display – zur Brust genommen und auf Herz und Nieren geprüft. Untersucht wurden dabei die Tonqualität, die Sprachassistenten, die Benutzerfreundlichkeit, der Funktionsumfang, die Stromversorgung und das heikle Thema Datenschutz.

Smart Speaker im Vergleich: Sonos One vor Amazon Echo

Das Fazit der Tester ist ernüchternd: Kein einziger getesteter Lautsprecher erreicht das Testurteil „gut“. Am besten schneidet noch der Sonos One der zweiten Generation mit einer befriedigenden Gesamtnote von 2,8 ab. Beim Klang überzeuge der Lautsprecher zwar wie kein anderer, doch der hohe Preis (199 Euro) und der Datenschutz verwehren höhere Wertungsregionen.

Auf den zweiten Platz schafft es der Amazon Echo der dritten Generation, der dank seiner Skills als sehr vielseitig bewertet wird und mit einem geringen Preis von 69 Euro punktet. Der Echo erreicht eine Gesamtnote von 3,0 – das große Problem auch hier: Der Datenschutz. Die vier getesteten Smart Displays – darunter Amazons Echo Show 8 – enttäuschen allesamt, vor allem bei der Klangqualität.

Stiftung Warentest kritisiert Datenschutz der Smart Speaker

Der große Knackpunkt bei allen getesteten Geräten ist der Umgang mit Daten. Die Stiftung Warentest bewertete das Datensendeverhalten der zugehörigen Smartphone-Apps. Hier prüften die Tester, ob ungefragt Daten übertragen wurden, die für die Funktion nicht erforderlich waren. Die Weitergabe von Daten an Dritte konnte nicht geprüft werden, hier verließ man sich auf die Datenschutzerklärungen, die wiederum ebenfalls geprüft wurden. Hier zeigt sich: Vor allem US-Hersteller halten sich auch mehr als zwei Jahre nach Inkrafttreten kaum an die DSGVO.

Google etwa verarbeite auch Daten von Dritten ungefragt, alle Hersteller klären kaum über Benutzerrechte auf, so Martin Gobbin von der Stiftung Warentest laut ORF. Mit den Sprachassistenten geführte Unterhaltungen würden vollständig in der jeweiligen Cloud gespeichert. Und Gobbin weist darauf hin, dass aktive Smart Speaker dauerhaft zuhören, um im richtigen Moment reagieren zu können. Problematisch werde es vor allem, wenn sie versehentlich aktiviert werden, weil etwa jemand im Haushalt Alexandra heißt. Gobbin rät daher, Freunde zumindest zu informieren, wenn ein smarter Lautsprecher im Haus Gespräche möglicherweise mithören könnte.