Amazon kämpft in Wales mit Tausenden falschen Testergebnissen seiner Mitarbeiter aus einem Fulfillment Center in Swansea.

Es dürfte ein Schock gewesen sein für die 3.853 Mitarbeiter des Amazon-Logistikzentrums in Swansea: Sie erhielten eine Benachrichtigung, dass ihr Coronatest positiv ausgefallen sei – ein Fehler, wie der Guardian berichtet. 

Positive statt negative Coronatests: 4.000 Amazon-Mitarbeiter sollten in Quarantäne

Im Vereinten Königreich ist das Programm „Test and Trace“ zuständig für die Coronatests. Der Dienst untersteht der dortigen nationalen Gesundheitsbehörde Department of Health and Social Care (DHSC). Nach den Coronatests sollen die betroffenen Amazon-Mitarbeiter demnach informiert worden sein, dass ihr Test positiv sei – dabei waren die Ergebnisse eigentlich negativ. Daraufhin wurden die Amazon-Angestellten aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben. 

Der Fehler wurde innerhalb eines Tages aufgedeckt und die vermeintlich infizierten Menschen informiert. Wo genau die Ursache lag, wurde nicht offen gelegt. „NHS Test and Trace hat die Kapazität, über 700.000 Tests pro Tag von mehr als 800 Testzentren und mobilen Einheiten zu verarbeiten, wobei die überwiegende Mehrheit der Menschen über keine Probleme mit dem Prozess berichtet“, erklärte ein Sprecher der Behörde. Der Service „Test and Trace“ steht aber schon länger in der Kritik: Das 22 Milliarden Pfund teure Programm soll unter anderem schlecht qualifiziertes Personal einsetzen, Mitarbeiter in Call Centern würden Aufgaben ausführen, die eigentlich medizinisch geschulte Fachkräfte übernehmen müssten.

Amazon selbst kämpft an vielen Fronten gegen die Verbreitung des Coronavirus: Zuletzt hat das Unternehmen in den USA sogar der neuen Regierung technische und logistische Unterstützung angeboten. Außerdem zahlt Amazon seinen Mitarbeitern in den Vereinigten Staaten eine extra Prämie, wenn diese sich so früh wie möglich impfen lassen. Allerdings klagten in den USA auch bereits Mitarbeiter gegen Amazon wegen vermeintlich unzureichenden Schutzes vor dem Coronavirus – die Klage wurde aber abgewiesen.