Amazon baut sein Logistik-System weiter aus und hat Standorte in Nürnberg und Neubrandenburg im Auge – wie gewohnt begleitet von einem Polit-Chor aus Sorge.

Online-Shopper wollen schnell ihre Bestellung – gerade auch im Weihnachtsgeschäft. Amazon erweitert dafür stets sein Liefer-Netzwerk und plant auch in Deutschland zwei neue Logistik-Zentren in Nürnberg und Neubrandenburg.

Amazon will in Nürnberg Verteilzentrum starten

In Nürnberg will Amazon sich auf dem ehemaligen Grundig-Gelände ansiedeln. Dort soll auf 68.000 Quadratmetern ein Verteilzentrum mit Jobs für 123 Mitarbeiter entstehen. Für die Lieferungen sollen 64 Sprinter zum Einsatz kommen, auch Elektro-Fahrzeuge. Der Bauantrag ist bereits eingereicht. Lokalpolitiker sind aber eher gegen die Pläne des E-Commerce-Giganten. „Wir haben keine Möglichkeit etwas zu verhindern, denn der Standort ist schon ein Logistikstandort“, sagt Baureferent Daniel Ulrich auf nordbayern.de. Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Thorsten Brehm ist kein Amazon-Fan: „Da gibt es kaum Wertschöpfung. Das Projekt wollten wir nicht haben, denn der Einzelhandel gerät damit weiter unter Druck.“

Im oberfränkischen Pommersfelden, nördlich von Nürnberg, musste zuletzt per Bürgerentscheid darüber entschieden werden, ob Amazon dort ein Verteilzentrum bauen darf.

Neues Amazon-Zentrum in Neubrandenburg

In Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern soll laut nordkurier.de ebenfalls ein Amazon-Lager entstehen. Ob Logistik-, Sortier-, oder Verteilzentrum, ist noch nicht offiziell. Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) gibt sich neutral: „Eine endgültige Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen. Unsere Wirtschaftsförderung arbeitet proaktiv mit dem Ziel, Bestandsunternehmen zu sichern, aber auch Neuansiedlungen von Unternehmen zu fördern.“ 

Was ist der Unterschied zwischen Logistik-, Sortier- und Verteilzentrum?

Amazon betreibt drei verschiedene Arten von Zentren in Deutschland: In den großen Logistikzentren wird Ware der Händler angenommen, eingelagert, kommissioniert und verpackt. In den kleineren Sortierzentren werden die Pakete für den weiteren Versand nach Postleitzahlen sortiert, bevor sie über die kleinsten Standorte, die Verteilzentren, schließlich zum Endkunden geliefert werden. Amazon beschäftigt in der firmeneigenen Logistik nach eigenen Angaben deutschlandweit rund 16.000 Festangestellte und betreibt bereits 15 Logistikzentren. 

Wie viel kann man bei Amazon verdienen?

Die Mitarbeiter in den verschiedenen Amazon-Logistikzentren verdienen laut Amazon anfangs umgerechnet mindestens 11,10 Euro brutto pro Stunde, nach rund zwei Jahren könne ein Mitarbeiter auf knapp 2.500 Euro brutto im Monat kommen, hinzu kämen weitere Zusatzleistungen. Gerade auch zum Weihnachtsgeschäft sucht Amazon immer wieder neue Mitarbeiter: Wie man Stellen findet und sich bewirbt, kann man in unserem Ratgeber zu Amazon-Jobs nachlesen.